Verena hat den Betrieb bis in die 1930er Jahr geführt und ihn dann an ihren Sohn, den besagten Gian Fümm weitergegeben. Sein Herz schlug allerdings mehr für die Politik, er war wie gesagt Gemeindepräsident und auch im grossen Rat des Kantons Graubünden vertreten. Er konnte weder seinen Gasthof, noch seine Errungenschaften in der Politik geniessen, leider verstarb er noch jung im Jahre 1956.
Seine Frau, Clorinda Fümm-de Zanet musste alleine die Verantwortung für die „Sonne" übernehmen. In den frühen 1970er Jahren wurde der Betrieb dann kurzzeitig verpachtet, bevor er dann im Jahre 1978 wieder zurück in die Hände der Familie kam. Die Nichte von Clorinda Fümm, meine Mutter Susanne Witschi-Fümm hat zusammen mit Ihrem Mann, meinem Vater Peter Witschi den Betrieb übernommen.
Das Hotel war mittlerweile in die Jahre gekommen, aber mit viel Liebe für's Detail und einer guten Küche hat das junge Paar vielen Hausgästen ein schönes Ferienzuhause geboten, viele Restaurantgäste bewirtet und rauschende Feste organisiert. Viele Spezialitäten, für die die Sonnen-Küche heute noch bekannt ist, haben damals ihren Lauf begonnen: die feinen Röstis, die Engadiner Nusstorte nach dem alten Originalrezept der Urgrossmutter Verena oder der bekannte Heidelbeerkuchen...
Nach 12 Jahren in Pacht, konnten sie dann das Haus im Jahre 1990 von Tante Clorinda käuflich erwerben. Ein Jahr später erfolgte eine komplette Renovation vom Keller bis unter's Dach, das Hotel Sonne Fex hatte den grossen Sprung hin zu den gestiegenen Bedürfnissen seiner Gäste geschafft.
Mein Vater konnte sich jedoch nie richtig für die Berge begeistern und so musste meine Mutter den Betrieb ab dem Jahre 1998 in alleiniger Verantwortung führen. Im Jahre 2009 bin ich dann erstmals zu Hause eingestiegen. Als Kind in der Sonne aufgewachsen wurde ich natürlich, zusammen mit meinem Bruder Peider-Duri immer wieder für kleine Arbeiten „verdonnert", abwaschen, die Kissen der Sonnenterrasse verräumen oder helfen Schnee schaufeln...